Zum Inhalt springen
Seniorenkompass

Sicher im Alltag: Betrugsversuche frühzeitig erkennen

veröffentlicht am 6. Oktober 2025 in der Kategorie Ratgeber  (Bildquelle: Envato/master1305)

Immer wieder hört man von Fällen, in denen ältere Menschen Opfer von Betrügern werden. Die Maschen sind dabei oft so geschickt gemacht, dass sie auf den ersten Blick gar nicht als Täuschung zu erkennen sind. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie typische Tricks rechtzeitig durchschauen und sich wirksam davor schützen können.

Auf der Strasse oder zu Hause

Die falschen Techniker

Die Betrüger geben sich als Techniker, Sanitäre oder Installateure aus. Angeblich müssen sie in Ihrem Haus etwas überprüfen und versuchen sich so Eintritt zu verschaffen. Ihr Ziel ist das Entwenden von Geld und Wertgegenständen. Die Personen sind oftmals zu zweit unterwegs, damit einer ablenken und der andere die Wohnung durchsuchen kann.

So schützen Sie sich

Techniker, Installateure und auch andere Mitarbeiter kommen nie ohne Anmeldung bei Ihnen vorbei. Steht dennoch ein Mitarbeiter vor der Tür, können Sie ihn bedenkenlos wegschicken und eine Terminvereinbarung verlangen. Wir raten Ihnen, grundsätzlich keine fremden Personen in die Wohnung zu lassen – vor allem wenn Sie alleine sind.

Taschendiebe in belebten Gegenden

Gerade in Supermärkten, in Einkaufsstrassen oder im Cafe immer mal wieder Taschendiebe unterwegs. Sie rempeln dabei das Opfer an und entwenden das Portemonnaie – natürlich vollkommen unbemerkt. Teilweise bitten sie auch Passanten um einige Franken für die Parkuhr. Zieht das Opfer den Geldbeutel aus der Tasche, nutzen die Diebe den Überraschungseffekt, greifen sich das Portemonnaie und rennen weg.

So schützen Sie sich

Tragen Sie Ihre Wertsachen nah an sich. Halten Sie zu anderen Personen einen gewissen Abstand. Fühlen Sie sich bedrängt, gehen Sie der Situation lieber aus dem Weg. Im Notfall bitten Sie andere Passanten um Hilfe.

Dubiose Ankaufsaktionen für Gold oder Pelz

Auffällige Inserate oder Flyer locken Kundinnen und Kunden zu vermeintlich lukrativen Verkaufsaktionen von Goldschmuck oder altem Pelz. Der Verkauf findet oft in Hotels, temporären Büros oder sogar bei Hausbesuchen statt. Dort wird zunächst ein seriöser Eindruck erweckt, doch schon bald folgen die Tricks: Schmuck oder Münzen werden auf nicht einsehbaren Waagen gewogen, die Edelmetallqualität plötzlich infrage gestellt, Pelze als wertlos oder beschädigt abgetan. Damit wollen die Käufer Druck aufbauen und ihre Opfer dazu drängen, ihr Angebot - welches in Wirklichkeit oft weit unter dem tatsächlichen Marktwert liegt - anzunehmen. Wir können Ihnen die Undercover-Recherche von SRF zu dieser fiesen Masche sehr empfehlen. Diese finden Sie hier.

So schützen Sie sich

Wenn Sie Gold oder Pelze verkaufen möchten, sollten Sie sich nicht von Werbeanzeigen blenden lassen und auf Transparenz bestehen. Eine unabhängige Schätzung bei mehreren Fachleuten liefert einen realistischen Eindruck des Werts. Seriöse Händler arbeiten mit geeichten, sichtbaren Waagen und geben klare, schriftliche Auskünfte über den Feingehalt oder Zustand. Informieren Sie sich vor einem Verkauf im Internet über den Käufer. Im Zweifel oder bei einem unguten Gefühl ist es immer besser, Abstand zu nehmen und dem Käufer nichts zu verkaufen.

Am Telefon

Der Enkeltrick

Beim mittlerweile bekannten Enkeltrick suchen Betrüger gezielt nach Telefonnummern von Menschen mit älter klingenden Vornamen. Am Telefon geben sie sich dann als Enkel oder naher Verwandter aus. Oft lassen sie das Opfer den Namen selbst nennen, um die Täuschung glaubwürdiger wirken zu lassen. Anschliessend schildern sie eine angebliche Notlage – zum Beispiel eine teure Operation oder einen Unfall – und bitten dringend um Geld. Da sie selbst angeblich verhindert sind, soll ein "Bote" das Geld oder zum Teil auch Wertgegenstände wie Schmuck abholen.

So schützen Sie sich

Wenn Sie unsicher sind, können Sie am Telefon einen falschen Vornamen nennen. Wird dieser vom Anrufer dann verwendet, merken Sie, dass etwas nicht stimmt. Hängen Sie im Zweifel auf und rufen Sie Ihren Verwandten auf der Ihnen bekannten Nummer an. Wir empfehlen Ihnen, sich bei anderen Verwandten zu melden, um sich rückzuversichern. Zudem sollten Sie fremden Menschen niemals grössere Geldsummen geben.

Call-ID-Spoofing

Ihr Telefon klingelt. Die Nummer sieht nach einer Schweizer Nummer aus, also gehen Sie ran. Am anderen Ende der Telefonverbindung spricht ein vermeintlicher Staatsanwalt oder jemand vom FBI, der Sie über laufende Ermittlungen informiert. Die Person empfiehlt Ihnen dann, Ihr ganzes Geld abzuheben, da Ihre Konten gesperrt werden. Dabei übt sie starken Druck aus.

Das fiese an dieser Masche: Wählen Sie die Nummer zurück, landen sie wieder bei den Betrügern. Dabei sind die Rufnummern häufig Telefonnummern von Büros, Behörden oder anderen Dienststellen. Experten bezeichnen dies als Call-ID-Spoofing.

So schützen Sie sich

Lassen Sie sich grundsätzlich von niemanden einschüchtern. Die Polizei oder Staatsanwaltschaft informiert Sie immer schriftlich und niemals telefonisch. Auch wenn es ein Ermittlungsverfahren gegen Sie geben würde, werden Sie darüber schriftlich informiert. Geben Sie keinesfalls Ihre Kontodaten oder andere sensible Daten am Telefon preis. Im Zweifelsfall wählen Sie die 117 und schildern den Anruf.

Falsche Polizisten

Vor allem in der Westschweiz nehmen die Betrugsfälle mit falschen Polizisten zu. Hier geben sich die Anrufer als Polizisten aus, schildern einen Notfall und wollen einen Kollegen vorbei schicken. Dieser Kollege versucht dann, in die Wohnung des Opfers zu gelangen. Sein Ziel ist es, Bargeld, Bankkarten und Schmuck mitzunehmen.

So schützen Sie sich

Die Polizei würde Sie niemals anrufen und sie auffordern, ihnen Geld auszuhändigen. Sollten Sie an der Echtheit einer Polizistin oder eines Polizisten zweifeln, rufen Sie die 117 an.

Am Computer

Love Scam

Beim sogenannten Love oder auch Romance Scam, geben sich Betrügerinnen und Betrüger im Internet als potenzielle Partner aus. Die Kontaktaufnahme geschieht häufig über Dating-Plattformen, soziale Netzwerke oder Messenger-Dienste. Über Wochen oder sogar Monate bauen die Betrüger mit schönen Nachrichten, Liebeserklärungen und vermeidlichen Bildern von sich eine emotionale Bindung zum Opfer auf. Sobald genügend Nähe entstanden ist, folgt meist eine dramatische Geschichte – etwa eine finanzielle Notlage, ein medizinischer Notfall oder ein Reisehindernis – mit der Bitte um Geld. Nicht selten steigern die Täter diese Forderungen Schritt für Schritt, bis das Opfer erhebliche Summen überwiesen hat.

So schützen Sie sich

Um sich vor Love Scams zu schützen, ist gesunde Skepsis im Online-Dating unerlässlich. Warnsignale sind unter anderem zu schnelle Liebesbekundungen, ständige Ausflüchte bei persönlichen Treffen oder finanzielle Bitten. Teilen Sie persönliche Daten, Kontoinformationen oder Geld niemals leichtfertig. Wenn Sie Zweifel an der Echtheit einer Person haben, besprechen Sie sich mit Freunden und prüfen Sie die erzählte Geschichte im Internet gegen.

„Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen“

So oder ähnlich lautet der Betreff einer E-Mail, die Sie erhalten. Der Absender behauptet, beispielsweise als Anwalt einen grossen Gewinn zu verwalten. Um das Geld aushändigen zu können, müssen Sie jedoch eine Gebühr überweisen. Nach diesem Transfer erhalten Sie dann als Gewinner Ihr Geld. Das ist leider definitiv nicht so.

So schützen Sie sich

Sie haben an gar keinem Gewinnspiel teilgenommen? Dann können Sie schon einmal nichts gewinnen. Zudem verlangen seriöse Lotteriegesellschaften oder Gewinnspielunternehmen niemals die Zahlung einer Gebühr. Auch beim Lesen der hohen Summen, die in solchen Mails stehen, sollten Sie hellhörig werden. Haben Sie den Verdacht, dass bei der Mail etwas nicht stimmt, löschen Sie diese umgehend.

Gefälschte E-Mails

Es werden immer mehr gefälschte E-Mails verschickt, die einen auffordern, auf einen Link zu klicken oder ein Dokument zu öffnen. Typischerweise ist in der E-Mail dringender Handlungsbedarf wie "Ihr Konto wird gesperrt" oder "Letzte Mahnung". Klicken Sie auf den Link, führt dieser Sie auf eine gefälschte Seite.

So schützen Sie sich

Schauen Sie sich den Absender immer genau an – meistens erkennt man daran schon, das etwas nicht stimmt. Öffnen Sie keine verdächtigen Anhänge und klicken Sie nicht auf Links. Wir empfehlen Ihnen stattdessen, die offizielle Webseite manuell aufzurufen. Im Zweifel können Sie jederzeit bei der betreffenden Firma nachfragen.

Fake Online-Shops

Vor allem rund um Feiertage oder Schnäppchenaktionen wie dem Black Friday veröffentlichen Betrüger täuschend echte Onlineshops. Oftmals finden Sie dort teure Produkte zu sehr günstigen Preisen. Wenn Sie im Onlineshop kein Impressum oder Kontaktdaten finden und nur Bezahlung auf Vorkasse möglich ist, sollten Sie hellhörig werden.

So schützen Sie sich

Kaufen Sie nur bei bekannten oder geprüften Shops. Überprüfen Sie das Impressum des Shops. Ausserdem empfehlen wir Ihnen, wenn Sie unsicher sind, bei Google nach Erfahrungsberichten anderer Kundinnen und Kunden zu suchen. Viele Shops finden Sie auch bei Trustpilot. Wenn Sie nichts dazu finden, bestellen Sie dort lieber nicht.

Sie sind von einem Betrug betroffen?

Falls Sie auf einen Betrug hereinfallen sollten, ist das überhaupt kein Grund, sich zu schämen. Solche Betrugsfälle passieren täglich – auch erfahrenen Internetnutzerinnen und -nutzern. Wichtig ist nur, schnell zu reagieren: Melden Sie den Vorfall Ihrer Bank und informieren Sie die Polizei, damit weitere Schäden verhindert werden können.

Uns ist es wichtig zu betonen: Wir wollen Ihnen mit diesem Beitrag keine Angst machen – Sie sollen jetzt nicht mit ständigem Misstrauen durchs Leben gehen. Aber es lohnt sich, aufmerksam zu bleiben und bei ungewöhnlichen Anrufen, Nachrichten oder Angeboten kurz innezuhalten und nachzufragen. Mit diesem wachsamen Blick schützen Sie sich wirkungsvoll – ohne dass Sie Ihre Gelassenheit oder Freude im Alltag verlieren.

Newsletter

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an und erhalten Sie spannende Artikel, Reise Vorschläge und Tipps und Tricks für das Leben im Besten Alter.

Sie können sich jederzeit abmelden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Anrede
Herr
Frau
Vorname
Nachname
E-Mail
Postleitzahl

Damit können wir Ihnen bei Bedarf regionale Inhalte und Angebote zusenden.

Geburtsdatum

So erhalten Sie bei Gelegenheit altersgerechte Informationen und Tipps.

Ich stimme zu, dass meine Daten zur Zusendung des Newsletters verarbeitet werden. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiere diese.

Artikel, die Sie interessieren könnten

Älterer Herr sitzt am Computer und arbeitet

Arbeiten im Alter - Jobs für Best Agers

Leben

In der Schweiz liegt das ordentliche Pensionsalter für Männer bei 65 Jahren. Für Frauen gilt seit 2025 eine schrittweise Erhöhung von bisher 64 Jahren auf 65 Jahre; aktuell beträgt es je nach Geburtsjahr 64 Jahre oder 64 Jahre und 3 Monate. Doch für viele Senioren und Seniorinnen ist mit Eintritt in das Pensionsalter noch lange nicht Schluss. Dabei gibt es verschiedene Formen der Beschäftigung, die Unternehmen und Beschäftigten gleichermassen dienen.

Person mit orangen Handschuhen sammelt leere Plastikflaschen ein

Ehrenamtliche Aufgaben für Seniorinnen und Senioren

Freizeit

Der Pensionierung wurde lange entgegen gefiebert und endlich ist er da: der Tag X. Es heisst Abschied nehmen von lieben Kolleginnen und Kollegen und den bisherigen Alltag mit der Arbeit hinter sich lassen. Endlich mehr Zeit für sich selbst und für Unternehmungen, endlich tun und lassen können, was man möchte. Doch oftmals zeigt sich nach einiger Zeit, dass das Rentnerdasein vielleicht doch nicht so spannend ist, wie erwartet.

Älterer Mann und Frau sprechen und schauen in ein Smartphone

Smartphones für Seniorinnen und Senioren

Leben

Mittlerweile ist es unser täglicher Begleiter: das Smartphone. Allerdings haben die verschiedenen Altersgruppen unterschiedliche Anforderungen an ihr Mobiltelefon. Die jüngere Generation sieht in dem Gerät ihre Verbindung zur Aussenwelt und nutzt das Smartphone für die sozialen Medien wie Instagram, TikTok und dergleichen. Hinzu kommt, dass sie viel Speicherplatz benötigen, um Videos, Bilder und Musik auf dem Mobiltelefon speichern zu können.